Die Ortschronik
Aus Anlass der 675-Jahrfeier des Ortes Künsdorf entstand im Jahre 2000 die nachfolgende Chronik, die in mühevoller Kleinarbeit von Petra Müller zusammengetragen wurde.
Hexe Ginga komponierte zu diesem Anlass einen eigenen Künsdorf-Rap. Auch wenn damals noch im Refrain “ . . . doch mehr wird nicht verraten, verraten, verraten, das muss hier gar nicht sein . . . “ zu lesen ist, bleibt es natürlich nicht bei diesem Stand der Chronik.
Wir ergänzen und berichtigen die Infos stetig weiter. Jeder Besuch lohnt sich.
2025
700 Jahre
Treibjagdparty
Festgottesdienst
Heimatabend
offene Höfe
Frühschoppen
2024
Blitzeinschlag
Am 27. Juni schlägt der Blitz in den Kirchturm ein.
2000
675 Jahre
Künsdorf feiert im Rahmen einer Festwoche im Mai ihr 675-jähriges Bestehen.
1999
Gründung Feuerwehrverein
Am 9. Juli wird der Feuerwehrverein gegründet.
Zum Jahresende beginnen die Arbeiten für einen neuen Fußballplatz.
In unserem Dorf werden 196 Einwohner gezählt.
1996
Renovierungsarbeiten beendet
Die Kirche wird nach mehrjährigen, aufwendigen Renovierungsarbeiten wieder eingeweiht. Eine Gedenktafel für die Opfer des Zweiten Weltkrieges wird enthüllt.
1992
Gründung Rinderhof
Gründung der Rinderhof Agrar GmbH Seubtendorf am 1. Januar.
1991
Konsumverkaufsstelle geschlossen
Unsere Konsumverkaufsstelle wird geschlossen (Ende des I. Quartals) und fahrende Händler gehören bald zum Alltag.
Der Verein „Club der lustigen Meute“ wird gegründet.
Einziger Wiedereinrichter der Landwirtschaft ist Lothar Zieger. Im Jahr 2014 gibt er seinen selbstständig geführten Betrieb aus gesundheitlichen Gründen auf.
(Das Bild zeigt eine Aufnahme um 1930.)
1990
Kirmestanz im Kulturhaussaal
Der Saal des Kulturhauses wird fertiggestellt.
1989
Fertigstellung Gaststätte im Kulturhaus
Im September wird die Gaststätte im neuen Kulturhaus mit kompletter. Einrichtung übergeben. Die Kirmes kann im Oktober wieder in einer Gaststätte gefeiert werden.
Die politische Wende im November bringt auch für unsere Gemeinde Künsdorf große Veränderungen mit sich. Wenige Tage vor Grenzöffnung verlassen 6 Bürger (darunter eine fünfköpfige Familie) unseren Ort und wagen einen Neuanfang. Etliche Bürger müssen sich nach einer anderen Arbeit umsehen, auch die Arbeitslosigkeit ist kein Fremdwort mehr.
1988
Ortsbeleuchtung
Als erste Gemeinde des Kreises Schleiz wird die Ortsbeleuchtung vollständig auf Natriumdampflampen umgerüstet.
1987
Grundsteinlegung
Grundsteinlegung des Zweifamilienhauses der LPG Tierproduktion (Nr. 14/15).
Im Schulhaus wird ein Kindergarten eingerichtet.
1986
Baubeginn Nr. 25
Baubeginn des ersten neuen Eigenheimes (Nr. 25) in Künsdorf.
1985
Grundsteinlegung Kulturhaus
Grundsteinlegung am 8. Mai für das Kulturhaus.
Der Feuerlöschteich im unteren Dorf wird durch Wabenplatten modernisiert.
1984
Triebigsmühle niedergebrannt
Die Mühle wurde Mitte der 70er Jahre aufgegeben. Der vorgesehene Ausbau zu einem Ferienheim wird von der SED-Führung in Gera abgelehnt (zum Schutz von deren Sonderjagdgebiet).
Nach mehrmaligen Abrissversuchen werden am 18. Mai die Überreste der Triebigsmühle niedergebrannt und dem Erdboden gleichgemacht.
1983
Fertigstellung Kuhstall
Im Herbst erfolgt die Fertigstellung des Kuhstalls. Am 1. November beziehen die Kühe ihr neues Quartier. Der neue Stall läßt eine Kapazität von 250 Stück Milchvieh und 72 Stück Jungvieh zu.
1981
Grundsteinlegung Kuhstall
Grundsteinlegung für den gemeinsamen Künsdorfer Kuhstall.
1980
Frauenlöschmannschaft
Gründung einer Frauenlöschmannschaft.
Brand bei Albert Wachter Nr. 24.
1979
Brand Nr. 6
Band bei Otto Wachter Nr. 6.
1975
650 Jahre
Vom 16. bis 20. Juli feiert die Gemeinde Künsdorf ihr 650-jähriges Bestehen. Der Höhepunkt dieser Festtage ist der historische Festumzug.
Am 1. September folgt der Einzug der Künsdorfer Schüler in den Tannaer Schulneubau.
1973
Gründung LPG
Es kommt zur Gründung der LPG Typ III mit individueller Viehhaltung (dazu gehören die Orte Künsdorf, Göttengrün und Seubtendorf). Vorsitzender wird Siegfried Lecker. In fast jedem Haus sind etwa 3-15 Kühe, da noch kein LPG-Stall vorhanden ist.
1972
Bau
Bau des Mehrzweckgebäudes.
1969
Wasserleitung
Nach mehrjähriger Bauzeit wird die neue Wasserleitung in Betrieb genommen.
1966-1967
Wasserleitungsbau
Der Wasserleitungsbau erfolgt in zwei Bauabschnitten, 1966 – die rechte Dorfseite (SO) und 1967 – die linke Dorfseite.
1964
Gründung Posaunenchor
Gründung des Künsdorfer Posaunenchores unter der Leitung von Pfarrer Sparsbrod.
Der Erntekindergarten zieht in Wendels Haus um (heute steht dort das Kulturhaus).
Am 17. Mai ereignet sich ein Blitzeinschlag im oberen Bereich der Kirche, größere Reparaturarbeiten sind in den nächsten Jahren unbedingt erforderlich.
1963
Zählung
32 Genossenschaftsbauern
3 Handwerker
2 Intelligenzler (Lehrer)
44 Hausfrauen
13 Jugendliche von 14-25 Jahren
12 Arbeiter
1 Gewerbetreibender
5 Angestellte
40 Rentner
58 Kinder bis 14 Jahre
1961
Einweihung Konsum
Einweihung des Konsum-Neubaus am 29. April.
1960
Erneuerung Kirche
Eine Kartusche über dem Westeingang nennt das Jahr 1960 als Zeitpunkt des Abschlusses der letzten Erneuerung.
Der gesamte Ort ist nun vollgenossenschaftlich.
1958
Fortschritt in der Landwirtschaft
Bau einer 15-Tonnen-Waage und eines Druschplatzes.
Die LPG Typ I „Bergland“ wird gegründet, welche rund 130 ha Ackerland bearbeitet.
1957
Gesangverein
Der Gesangverein wird wieder mobil gemacht, nachdem der frühere seit 1934 ruhte.
1955
Erntekindergarten
Von Mai bis Oktober stellt Olga Grüner private Räume zur Verfügung und betreut 14 Kinder. Da die Muttis der Kleinen zu dieser Zeit in die Feldarbeit voll eingespannt sind, bezeichnet man dies als „Erntekindergarten“.
In Langgrün wird eine Schwesternstation eingerichtet. Die medizinische Betreuung der Bevölkerung von Langgrün, Künsdorf und Seubtendorf übernehmen der Arzt Dr. Liebert aus Tanna sowie die Gemeindeschwester Margarete Bürgel (später wohnhaft in Künsdorf).
Die erste Ortsbeleuchtung mit 9 Brennstellen wird in Betrieb genommen.
Mitte der 50er wird ein etwa 12 km langer Wildzaun errichtet (von der Frössener Flur beginnend über Langgrün, Künsdorf bis zur Triebigsmühle).
(Das Bild zeigt den Erntekindergarten im Kriegsjahr 1941.)
1954
Einrichtung einer Konsumverkaufsstelle
Einrichtung einer Konsumverkaufsstelle im Haus Nr. 33. Zuvor gab es einen kleinen Krämerladen, geführt von Selma und Minna Knopf im Haus Nr. 39.
Die Rohre der Wasserleitung (Baujahr 1911) werden im November erneuert.
1952
Landpoststelle
Die erste Künsdorfer Landpoststelle übernimmt Richard Rudolph.
Im November wird eine Gemeindebücherei eingerichtet.
1949
FDJ
Die FDJ wird gegründet, Heinrich Brendel wird 1. Sekretär.
Gründung der Pionierorganisation, Rudi Patzer wird Pionierleiter.
1947
Große Dürre
Durch die große Dürre im August sind die Kartoffeln nur so groß wie „Daumenkuppen“.
1946
SED
Es erfolgt der Zusammenschluss der beiden Arbeiterparteien KPD und SPD zur SED, 1. Vorsitzender wird Joseph Schusser.
1945
Kriegsende
Nach Ende des Krieges werden infolge der Bodenreform an 17 Familien insgesamt 31,7 ha Land aufgeteilt. Davon 24,05 ha Wald, 5,47 ha Wiese, sowie 2,18 ha Feld. Der Turnplatz, ein Stück Gemeindewiese sowie der Obstgarten im oberen Dorf werden in Kleingärten aufgeteilt.
1939-1945
Zweiter Weltkrieg
20 Männer aus unserer Gemeinde kehren nicht wieder heim, sie sind gefallen oder werden vermisst.
1945
KZ-Häftlinge
Am 12. April treffen aus Saalburg kommend ca. 1300 KZ-Häftlinge in Künsdorf ein. Fünf Gefangenen gelingt die Flucht in die Triebigsmühle. Am folgenden Tag zieht der Häftlingstrupp weiter nach Langgrün. Auf der kurzen Strecke (Saalburg-Langgrün) werden 68 Häftlinge getötet. In Moschendorf bei Hof wird die Kolonne von amerikanischen Truppen gestoppt und die Häftlinge werden befreit.
1940 – 1942
strenge Winter
Durch die strengen Winterjahre 1940/41 und 1941/42 gehen viele Obstbäume ein.
1938
Scheunenbrand
Scheunenbrand des Schmiedemeisters Fröhlich Nr. 35.
1933
Kleinmotorspritze
Kauf einer Magirus-Kleinmotorspritze.
1930
Zahlen
Anfang des Jahres gibt es noch 2 Häuser mit Schindelbedachung. Eines der Häuser (die alte Schule) wird im März 1930 abgerissen und durch eine Tischlerei ersetzt.
Von 50 Häusern gibt es 25 landwirtschaftliche Betriebe, 11 sind stark landwirtschaftlich eingestellt und betreiben nebenbei noch Handwerk oder Gewerbe.
2 Gastwirte
1 Stellmacher
8 Maurer
1 Schmied
4 Zimmerleute
1 Seiler
2 Tischler
2 Schuhmacher
1 Schieferdecker
1 Fleischer (Haus, kein Geschäft)
1 Klempner
3 Arbeiter
2 Beamte (Lehrer u. Waldwärter)
1921
Gedenktafel
Am 26. Juni wird die Gedenktafel der Opfer des Ersten Weltkrieges eingeweiht.
1922
Strom
Künsdorf erhält elektrischen Strom.
1914-1918
Erster Weltkrieg
Etwa 80 Männer aus der Gemeinde Künsdorf werden in den Ersten Weltkrieg eingezogen. Davon sind 9 Opfer zu beklagen (8 sind im Krieg gefallen und 1 erkrankt und dann verstorben), 4 geraten in Gefangenschaft, welche erst nach einigen Jahren zurückkehren.
1911
Wasserleitung
Bau der Wasserleitung.
1910
FFW
Bildung einer Freiwilligen Feuerwehr.
1903
Dampfmolkerei
Nachdem in Saalburg eine Dampfmolkerei (am alten Kranich) gegründet wird, schließen sich neben der Stadt Saalburg die Orte Künsdorf, Wernsdorf, Gräfenwarth, Kulm, Zoppoten und Pöritzsch an.
1898
Entfernung Schindeldächer
Der Gemeindevorsteher wird auf Anzeige der Gendarmerie angewiesen, im Interesse der Feuersicherheit auf Entfernung der Schindeldächer von 7 Häusern hinzuwirken.
Scheunenbrand auf Grundstück Nr. 22.
1895
Wirtschaftsaufgabe
Die Witwe von Heinrich Linstädter (gest. 1893) gibt das Gut der Niederngrün auf.
Brand der Häuser von Louis Werner (Nr. 7) und Herrmann Brendel (Nr. 8).
1893
Obstbäume
Der freie Platz im oberen Dorfe (Drahtgarten) wird mit Obstbäumen bepflanzt.
1889
Blitzeinschlag
Blitzeinschlag in den Dachstuhl der Kirche.
1885
Kircheneintrag
Letzte Kirchweihe.
1882
Anzeige Gendarmen
Im Ort gibt es noch 11 Häuser, in denen die Decke oberhalb der Backofentür aus Brettern hergestellt ist. Auf Anzeige des Gendarmen wird vom Fürstlichen Landratsamt in Schleiz auf Abschaffung des Übelstandes hingewiesen.
1881
Brand
Es gibt einen Brand von 3 Häusern.
1875
Gesangverein
Unter der Obhut von Lehrer W. Strauß wird der Künsdorfer Gesangverein gegründet.
1870/1871
Deutsch-Französischer Krieg
An diesem Krieg nehmen mindestens 7 Einwohner teil, bekannt sind der Bauer Heinrich Schmidt, Holzmacher Friedrich Knörnschild, Gottlieb Nagler, Heinrich Schmidt, Maurer Puhlfürst, C. F. Eduard Nagler und Gottlieb Fr. Patzer.
1869
Feuerspritze
In einem Schreiben vom 13. März wird berichtet, dass man seit einigen Jahren im Besitz einer Feuerspritze sei und diese sich bewährt hat.
1867
Daten
Mit Niederngrün besteht Künsdorf aus 4 Kommunalgebäuden (Kirche, Schule, Gemeindehaus und Spritzenhaus),
52 Privathäusern mit
34 Scheunen
63 Familien
327 Seelen
und an Vieh
4 Pferde
311 Rinder
218 Schafe (33 Besitzer)
80 Schweine
54 Ziegen
280 Gänse
13 Bienenstöcke
Von den Häusern sind 42 zwei- und 13 einstöckig, 24 haben zur Dachung Schiefer, 22 Schindeln, 2 Ziegel und die übrigen Mischdachung. Im Ort gibt es zwei Privatwirtshäuser und 1 Feuerspritze. Von den Einwohnern, nach dem Besitze in 32 Bauern und 19 Häusler, außerdem in 6 Tagelöhner und 26 Dienstboten gegliedert. 32 Familien betreiben ausschließlich und 8 nebenbei Landwirtschaft und 17 das Handwerk, darunter 5 Zimmerleute, 4 Maurer, 2 Dachdecker, Schmiede und Schneider, 1 Tischler und Weber.
1866
Deutscher Krieg
Der Künsdorfer Gottlieb Sippel dient im Deutschen Krieg.
1864
höchste Einwohnerzahl
In diesem Jahr werden 345 Einwohner gezählt – die bisher höchste Einwohnerzahl (Stand 2024).
1857-1862
Feuerspritze
Eine Feuerspritze wird unbedingt erforderlich, da das Löschen mit Eimern sehr erschwerlich ist. In schriftlichen Anfragen von 1857 und 1862 bspw. wird auf die Notwendigkeit dieser Spritze hingewiesen.
1854
Feueranstalt
Wahl einer neuen Feueranstalt. Dies geschieht in 4 Klassen. Bsp. Klasse 1 bis Hausnummer 12 usw.
1853
Flurkarte
Die Künsdorfer Flurkarte wird ergänzt bzw. neu aufgestellt von Opitz und Wiedner.
1848
Schulhaus
Das jetzige Schulhaus wird erbaut.
Die frühbürgerliche Revolution in Deutschland macht sich auch auf dem Lande bemerkbar. „Der Wohlstand hat sich in der neueren Zeit, wo das Rotwild die Saaten nicht mehr schädigt, merklich gehoben, wie denn auch sämtliche Bauern ihr Jahresbrod bauen und sich 3 Kapitalisten vorfinden, freilich auch 3 Almosener. Die Gesittung hat Licht und Schatten.“
(Das Bild zeigt die Schulklasse 1906-1908.)
1843
Schule
Vom Pfarrer wird seit 1839 ein Neubau der Schule angeregt und ist jetzt im Gange, findet aber in der Unvermögenheit der meisten Bewohner große Hindernisse. Die Schule auf derzeitigem Stand enthält nur ein kleines Stübchen und macht das Wohnen des Lehrers und das Sitzen von 46 Schulkindern fast unmöglich.
1806
plündernde Soldaten
Künsdorfer Bauern setzen sich am 15. Oktober gegen einen Trupp der bayrischen Armee zur Wehr, daraufhin werden die Häuser der Nordseite in Brand gesteckt. Dem Feuer fallen 11 Bauerngüter und 3 kleine Häuser mit allen Wirtschaftsgebäuden zum Opfer.
(Verweis auf Seubtendorfer Schlacht mit den Orten Schilbach, Seubtendorf und Künsdorf).
1800
Kofet-Brauerei
Gründung der Kofet-Brauerei.
1791
Unglück
3 Personen werden vom Blitz erschlagen.
1788
1 Haus abgebrannt
1779
1 Haus abgebrannt
1746
Hopfenflecklein
In Künsdorf ist von einem „Hopfenflecklein“ die Rede.
1720
Sturmschaden
Im Februar wird abermals durch einen heftigen Sturmwind unbeschreiblicher Schaden angerichtet.
Einweihung der Kirche.
1719
Aufbau
Aufbau der Kirche.
Im Mai wird durch einen grausamen Sturmwind das Holz in den Wäldern, die Obstbäume in den Gärten und das Korn auf den Feldern umgerissen u.a.m.
1718
Kirchenbrand
Am 4. September brennt die Kirche nebst den 3 nächst stehenden Häusern und der Schule nieder.
1662
Bärenjagd
Am 19. Dezember werden u.a. auch Künsdorfer vom Amtmann von Saalburg mit aufgefordert, mit guten scharfen Spießen und Lanzen, tüchtigem Feuer, Rohren usw. zur Bärenjagd in Langgrün zu erscheinen.
1622
Brauhaus
Künsdorf fordert ein eigenes Brauhaus.
1618-1648
Dreißigjähriger Krieg
Durch den Dreißigjährigen Krieg gehen leider sehr viele wertvolle Schriftstücke aus dem Seubtendorfer Kirchenarchiv verloren.
Der Besitzer der Triebigsmühle namens Buttersack verstirbt an der Pest – so die Sage. Die Künsdorfer weigern sich, den Müller auf dem Friedhof beerdigen zu lassen. Seither gehört die Mühle zu Seubtendorf.
1596
44 Häuser
In Künsdorf sind 44 Häuser bewohnt, die bisher älteste Angabe.
1592
Statistik
Im Dorf gibt es
34 Pferde
145 Kühe
11 Kalben (jährig)
25 Kalben (heurige)
31 Schweine
132 Schafe
keine Ziegen
82 Lämmer
1544
Zum Heiligen Kreuz
Das Kloster „Zum Heiligen Kreuz“ in Saalburg wird aufgelöst und zwei Nonnen ziehen in das Vorwerk der Niederngrün.
1485
Belehnung von Höfen
In diesem Jahr werden die von Draxdorf zu Zoppoten mit 4 und 1559 mit 7 besessenen Höfen in Künsdorf belehnt.
1356
Brüder Draxdorf
Die Brüder Ulrich und Ludwig von Draxdorf stiften in der Klosterkirche „Zum Heiligen Kreuz“ einen Altar. Dotierung: etwa 4 1/2 Mark Geldzinsen und verschiedene Naturabgaben aus Künsdorf, Remptendorf, Röppisch, Schilbach und Unterlemnitz.
1350
Nonnen
Zwei Nonnen von Kospoth besitzen 2 Mark Einkünfte in Künsdorf, Zollgrün und Frankendorf, die nach ihrem Tode dem Konvent als Pitanz zufielen.
1331
Zymmermann
Heinrich der Ältere und Heinrich der Jüngere, Brüder von den Vögten von Gera, verleihen am 31. Oktober dem Kloster „Zum Heiligen Kreuz“ bei Saalburg Güter in Künsdorf, Frössen und Langgrün (1 Hufe in Kunigestorf). Dabei erscheint zum ersten Mal der Familienname Zymmermann, dieser wird schon 1325 als Zinsbauer des Klosters bezeichnet.
1325
urkundliche Erwähnung
Erste urkundliche Erwähnung am 14. August: Bischof Heinrich von Naumburg bestätigt die Stiftung des Klosters „Zum Heiligen Kreuz“ bei Saalburg durch Heinrich den Älteren und Heinrich den Jüngeren, Vögte von Gera, das in Kunigesdorff 12 mansi (-Hufen) Land besitzt.
(Das Bild zeigt die älteste Ansicht von Künsdorf um 1840.)
1316
Niederngrün
Das Dorf Niederngrün wird zum ersten Mal erwähnt. Es wird Künsdorf zugeordnet.
um 1300
Gotteshaus
Errichtung eines Gotteshauses.
11. Jhdt.
Christianisierungsprozess
Der Christianisierungsprozess in unserem engeren Raum wird zu Beginn des 11. Jhdt. direkt eingeleitet. Im Zentrum entsteht die Kirchenparodie Schleiz, zu der im Jahre 1284 die Orte Künsdorf, Langgrün, Unter- und Oberkoskau, Zollgrün u.a.m. gehörten.
Quellen- und Fotonachweise
Literatur:
– „Volks- und Landeskunde des Fürstentums Reuß j.L.“, Gera 1870 von G. Brückner
– „Das Zisterzienser-Nonnenkloster zum Heiligen Kreuz bei Saalburg an der Saale“, 1932 von Dr. Werner Ronneberger
– Gemeindeprotokolle
– Aufzeichnungen von (damals hier wohnhaften) Lehrern aus der Zeit von 1920 – 1965
Fotos:
Diese sind aus Privatbesitz der Einwohner und stellen eine Bereicherung für die Chronik dar. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön!